Um die ENplus-Zertifizierung zu erhalten, müssen die technischen Einrichtungen und Betriebsabläufe von Pelletproduzenten verschiedene Anforderungen erfüllen:
Sichtkontrolle der eingehenden Rohstoffe und Prüfung der Lieferdokumente
Ausschluss von Verunreinigung und Wasseraufnahme bei Rohstoffen und Pellets
Geeignete technische Einrichtungen (regelmäßige Überprüfung der Funktion)
Regelmäßige Wartung und Reinigung
Keine Vermischung von Pellets unterschiedlicher Qualitäten
Beim Warenausgang: Regelmäßige Überprüfung der Feinanteilabscheidung, Rückstellprobenahme, Kontrolle der Verladetemperatur (max. 40 Grad Celsius)
Interne Qualitätssicherung inkl. Evaluierung der Ergebnisse
Beschwerdemanagement
Regelmäßige Schulung der Mitarbeiter
Qualitätssicherung
Zertifizierte Produzenten müssen regelmäßige betriebsinterne Qualitätssicherungsmaßnahmen gemäß nachfolgender Tabelle durchführen. Die Testmethoden können in einigen Fällen leicht von den Referenzmethoden der DIN EN ISO 17225-2 abweichen. Alle Testmethoden werden im Rahmen der jährlichen Inspektion durch Vergleichsmessungen verifiziert.
Mindestanforderungen an die betriebsinterne Qualitätssicherung
Parameter
Ort der Probenahme
Häufigkeit
Schüttdichte
Nach Produktion, vor Lagerung
mindestens einmal pro Schicht
Wassergehalt
Nach Produktion, vor Lagerung
mindestens einmal pro Schicht
Mechanische Festigkeit
Nach Produktion, vor Lagerung
mindestens einmal pro Schicht
Länge
Nach Produktion, vor Lagerung
mindestens einmal pro Schicht
Feinanteil
Letztmöglicher Punkt vor Auslieferung
mindestens einmal pro Schicht, nur an Tagen mit Auslieferung
Im Falle von begründeten Zweifeln an der Pelletqualität kann die gelistete Inspektionsstelle oder die zuständige Zertifizierungsstelle häufigere oder zusätzliche Tests anordnen (z. B. Bestimmung des Aschegehalts, wenn Rohmaterial mit hohem Aschegehalt genutzt wird).
Rückstellprobe
Die Analyse einer Rückstellprobe durch ein gelistetes Prüflabor ist die Grundlage für die Entscheidung über qualitätsbezogene Beschwerden von Kunden (Geschäfts- und Endkunden). Zertifizierte Unternehmen müssen bei jeder Beladung eines Lieferfahrzeugs eine Probe von mindestens 500 g nehmen. Bei weniger als drei Beladungen pro Ladestelle an einem Liefertag muss eine Gesamtprobe von mindestens 1,5 kg pro Ladestelle archiviert werden. Rückstellproben müssen während des Beladungsvorgangs genommen und für mindestens neun Monate unter geeigneten Bedingungen archiviert werden.
Sie müssen versiegelt (z. B. unter Verwendung von Beuteln mit selbstverklebendem Verschluss) und mit den folgenden Informationen beschriftet werden:
Ort der Probenahme
Datum
Qualitätsklasse (wenn es sich nicht um Klasse ENplus A1 handelt)
Kennzeichen des Transportfahrzeugs oder des Lieferscheins
Inspektionen
Inspektionen werden einmal jährlich von unabhängigen Inspektionsstellen durchgeführt. Dabei werden technische Ausrüstung, interne Qualitätssicherung, Lieferdokumentation, Produktkennzeichnung und Beschwerdemanagement geprüft. Das DEPI prüft die Inspektionsberichte. Wenn die Anforderungen von ENplus von dem Unternehmen erfüllt sind, werden der Konformitätsbericht und das Zertifikat erstellt bzw. bestätigt. Das Zertifikat hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Zeichennutzung
Jeder zertifizierte Produzent erhält ein individuelles Zertifizierungszeichen.
Details zur Zeichennutzung
Sackware
Auch bei Sackware sind Besonderheiten der Zeichennutzunge zu beachten – auch an das Produktdesign werden einige Anforderungen gestellt.